Marktplätze

Erfahre die Entwicklung von Online-Marktplätzen

Im Jahr 2017 gab das Forbes Magazin einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Marktplätze bis zum Jahr 2020. Obwohl frühere Prognosen einen Anstieg der weltweiten E-Commerce-Verkäufe um fast 280% zwischen 2014 und 2023 vorhergesagt hatten, konnte niemand erahnen, wie rasant die Entwicklung des Online-Shoppings tatsächlich in einem Zeitraum von nur drei Jahren fortschreiten würde. Aktuellen Berichten zufolge finden bereits 40% aller E-Commerce-Verkäufe auf Online-Marktplätzen statt.

Gleichzeitig setzen immer mehr Online-Käufer auf mobile Endgeräte und nehmen ihre Produktrecherche ernst, was einen wachsenden Bedarf an einem umfassenden Marktüberblick signalisiert. Der Trend zeigt, dass Online-Verkäufe weniger lokal und zunehmend international ausgerichtet sind. Schon jetzt verkaufen 28% der europäischen Online-Einzelhändler ihre Produkte über nationale Grenzen hinweg, während beeindruckende 83% der europäischen Kunden in einem anderen europäischen Land einkaufen. Die zentrale Frage lautet: Was genau definiert E-Commerce-Marktplätze, und warum sind sie für unsere Wirtschaft von derartiger Bedeutung?

Was macht Online-Marktplätze aus und welche Rolle spielen Sie im E-Commerce?

Online-Marktplätze sind digitale Plattformen, auf denen Händler ihre Produkte anbieten können. Sie spielen eine zentrale Rolle im E-Commerce, indem sie eine breite Vielfalt von Angeboten bereitstellen, die Transaktionsabwicklung erleichtern und Vertrauen durch Bewertungs- und Rezensionssysteme aufbauen. Für Händler bedeuten sie einen einfachen Einstieg und eine erhöhte Reichweite, während Kunden von der Bequemlichkeit profitieren, verschiedene Produkte an einem Ort zu finden. Zusammengefasst schaffen Online-Marktplätze eine effektive Schnittstelle zwischen Käufern und Verkäufern im digitalen Handel.

Warum sollte ich auf Marktplätzen listen?

Ein Verständnis der Käufermotivation auf E-Commerce-Marktplätzen ist entscheidend für Händler, um ihre Marketingstrategie anzupassen.

Top 5 Marktplätze in der DACH-Region

In den letzten sechs Jahren hat sich die Anzahl der Marktplätze im DACH-Raum verdoppelt, wobei neben dem E-Commerce-Giganten Amazon auch immer mehr andere Anbieter Fuss fassen. Hier stellen wir die aktuellen Top 5 Konkurrenten von Amazon vor:

1. Kaufland.de: Als einer der am rasantesten wachsenden Online-Marktplätze in Deutschland verzeichnet Kaufland.de etwa 32 Millionen monatliche Besucher. Mit 1.300 stationären Märkten in 8 verschiedenen Ländern hat Kaufland.de eine hohe Markenbekanntheit, sowohl online als auch offline.

2. eBay: Als multinationaler Riese ist eBay seit Jahrzehnten auf dem DACH-Markt als C2C- und B2C-Plattform etabliert. Insbesondere das Marktplatz-Angebot für professionelle Verkäufer hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen.

3. Galaxus CH: Als grösstes Online-Warenhaus der Schweiz hat sich Galaxus, ursprünglich als Elektronik-Marktplatz gestartet, zu einem breiten Angebot von Haushaltsartikeln über Spielzeug bis hin zu Sportartikeln entwickelt. Auch in Deutschland ist Galaxus auf dem Vormarsch, begleitet von innovativen Werbekampagnen.

4. Hood.de: Vielleicht nicht der bekannteste, aber dennoch einer der bedeutendsten deutschen Marktplätze mit über 10 Millionen Kunden und einer kostengünstigen Gebührenstruktur für Händler. Insbesondere Produkte in den Kategorien Baumarkt, Garten, Möbel & Wohnen, Freizeit & Sport sowie Spielzeug erfreuen sich auf Hood.de grosser Beliebtheit.

Vorteile von Marktplätzen:

  1. Diversifizierte Einnahmequellen: Der Marktplatz bietet eine zusätzliche Einnahmequelle, ohne dass Unternehmen eine eigene Infrastruktur aufbauen müssen.
  2. Erweiterte Reichweite: Der Kundenpool auf einem Marktplatz ist deutlich grösser als bei einem eigenen Online-Shop, was die Möglichkeit eröffnet, neue Kunden zu erreichen, selbst wenn nicht gezielt nach der eigenen Marke gesucht wird.
  3. Nutzung der Marketingausgaben des Marktplatz-Anbieters: Unternehmen können von den Marketingbemühungen des Marktplatzes profitieren, da dieser ein Interesse an einer steigenden Bekanntheit hat.
  4. Abstrahierung vom Ruf und Bekanntheitsgrad des Marktplatz-Anbieters: Die eigene Marke kann von der positiven Reputation und Bekanntheit des Marktplatzes profitieren.
  5. Vereinfachte Internationalisierung: Die Erweiterung auf internationale Märkte gestaltet sich auf vielen Marktplätzen einfacher im Vergleich zum Betrieb eines eigenen Webshops.
  6. Stärkere Präsenz für die eigene Marke: Eine breitere Plattformpräsenz führt zu einer gesteigerten Reichweite und stärkt die Sichtbarkeit der eigenen Marke.
  7. Zugang für stationäre Händler: Stationäre Händler können ohne eigenen Online-Shop ihre Produkte auf Marktplätzen anbieten und dabei von der Versandinfrastruktur des Marktplatzes profitieren.

Nachteile von Marktplätzen:

  1. Geringere Kontrolle über Geschäftsbedingungen: Jeder Marktplatz hat seine eigenen Vorschriften, was Lieferzeiten, Zahlungsbedingungen und Retouren betrifft. Unternehmen müssen sich diesen Vorgaben anpassen und haben daher weniger Kontrolle über diese geschäftsrelevanten Aspekte.
  2. Eingeschränkte Kundeninteraktion und Markenerlebnis: Ein Marktplatz agiert wie ein digitales Kaufhaus, was Marken nur begrenzte Möglichkeiten bietet, Kunden umfassend zu beraten und ein einzigartiges Markenerlebnis zu schaffen. Produktdetailseiten unterliegen den Vorgaben des Marktplatz-Anbieters.
  3. Reputationsrisiko durch Marktplatz-Anbieter: Während ein Unternehmen von einem renommierten Marktplatz profitieren kann, besteht auch das Risiko, dass ein schlechter Ruf oder Skandale des Marktplatz-Anbieters auf das eigene Unternehmen abfärben.
  4. Intensiver Wettbewerb und Preiskampf: Auf Marktplätzen werden Produkte direkt neben denen der Konkurrenz präsentiert, was zu einem sichtbaren Preiskampf führt und gegebenenfalls zu negativen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen führen kann.
  5. Mögliche Kannibalisierung des eigenen Shops: Die Teilnahme an einem Marktplatz kann dazu führen, dass Traffic und potenzielle Kunden von einem eigenen Online-Shop abgezogen werden, was als potenzielle interne Konkurrenz betrachtet werden kann.
  6. Verringerte Gewinnmargen: Die mit dem Marktplatz-Eintritt verbundenen Kosten und Provisionen können die Gewinnmargen beeinträchtigen, insbesondere in einem Umfeld mit intensivem Preiswettbewerb.